Wie du mit Farben unangenehme Themen erfolgreich bearbeiten kannst…
In den LernCoachings passieren immer die tollsten Sachen! Unglaublich auf welche Ideen meine SchülerInnen immer kommen! Im Traum würden mir solche Ideen nicht einfallen… Zum Glück lerne ich da auch immer wieder etwas dazu und kann mal ein paar Ideen beisteuern.
In diesem Beispiel aus der Praxis geht es um Mathe – wie so oft! Du kannst es als Inspiration nehmen. Probier aus, ob es bei dir auch so passiert, oder greife die Idee auf und lass deine eigene Phantasie spielen…
Sina möchte in Mathe besser werden
Sina kam ins LernCoaching und erzählte mir, dass es ihr in der Schule prima geht. Sie möchte wissen, wie sie besser lernen kann. Vor allem Mathe… da möchte sie besser werden.
Sina besucht eine Ganztagsschule und hat eigentlich keine Hausaufgaben auf. Doch wenn sie nach Hause kommt, macht sie ein bisschen Pause und schaut sich dann den Stoff noch mal zur Wiederholung an. Das machen nicht viele!
„Die meisten Schüler wollen zu Hause nichts mehr vom Lernen wissen!“
Sogar extra Übungsaufgaben macht sie in Mathe noch! Doch obwohl sie viel übt, sind die Noten schlecht. Das ist natürlich ärgerlich! Wenn man schon zusätzlich Zeit investiert, möchte man wenigstens auch etwas davon haben.
IST-Analyse: WIE lernt Sina und was passiert dabei?
Da ich immer sehr neugierig bin, lasse ich mir GEANAU erklären, WIE Sina zu Hause lernt, was ihr dabei durch den Kopf geht, wie sie sich fühlt. Ich will wissen, was ihr Spaß macht, was ihr schwer fällt, ob es Unterschiede gibt oder ob es immer gleich ist.
Natürlich gibt es Unterschiede! Geometrie mag sie gerne. Das macht ihr Spaß, da kann sie zeichnen, das fällt ihr leicht, das macht sie gerne. Aber RECHENAUFGABEN! Die mag sie gar nicht!
Für dein Gehirn macht es einen großen Unterschied, mit welcher Einstellung, mit welchen Gedanken du an die Aufgaben rangeht. Share on XIch frage Sina ganz genau, welche Assoziationen sie zur Geometrie hat:
- welche Farbe Geometrie hätte, wenn das ginge… Sie überlegt und kommt auf „gelb“.
- Welche Form hätte die Geometrie? Das wäre ein Rechteck.
- Gibt es Geräusche? – Nein.
- Riecht es nach etwas? – Nein.
- Welche Bewegung passt zur Geometrie? – Es ist ein kleines leises Jubeln; die Hände gehen ein bisschen nach oben und sie lacht und sagt „yeah!“.
Nun erarbeiten wir die Assoziationen zum Rechenblatt:
- Farbe: Rot
- Form: Quadrat
- Geräusch: auch keines
- Geruch: auch keiner
- Bewegung: gibt es kaum, es ist ein starrer Blick auf einen Punkt und der Blick geht nach unten
Eine kleine Phantasiereise….
Sina fällt auf, welch deutlicher Unterschied zu erkennen ist. :) – Das ist gut so, damit können wir gleich sehr gut arbeiten. Nun frage ich Sina in einer kleinen Phantasiereise, in welcher Situation sie lieber lernen würde. Dazu nutze ich ihre Assoziationen – vor allem die Farben.
„Stell dir vor, du stehst vor einer großen, reich verzierten Tür und hast auch einen großen goldenen Schlüssel der genau zu diesem Schloss passt. Du schließt auf und die Türe öffnet sich ganz leicht. Der rechteckige Raum ist hell, groß und ganz gelb. Es kommt dir vor, als würden ganz viele Menschen dort leise jubeln und „yeah“ rufen.“ – Wie geht es dir dort? – Sina lächelt und sagt, sie würde sich dort natürlich wohl fühlen. In ihrem Gesicht kann ich dieses Gefühl auch erkennen. Ich lasse sie dieses Gefühl noch ein bisschen auskosten.
„Wenn du wieder raus gehst, aus diesem Raum, siehst du draußen ein anderes Haus. Es hat eine kleine, sehr alte und schon kaputte Tür. Das Schloss klemmt und geht nur schwer auf. Auch das Öffnen der Tür erfordert viel Kraft, du musst dich mit dem ganzen Körper dagegen lehnen. Endlich schaffst du es. Du musst dick ducken, um durch die Tür zu passen. Der Raum dahinter ist klein und quadratisch. Es ist rot und dunkel. Es hört sich dort so an, als würden stöhnende und jammernde Stimmen ertönen…. „ohhh…. das ist schwer…. ich kann das nicht…“. – Wie geht es dir dort? – Sina schaut jetzt regungslos auf einen Punkt auf dem Tisch und wirkt eher angestrengt. Sie antwortet, dass sie sich nicht wohl fühlt. Eher traurig. In diesem Gefühl lasse ich sie natürlich nicht lange.
Diese Unterschiede nutzen – mit Farben spielen
Ich erörtere mit ihr, in welchem Raum sie lieber lernen würde. Was denn passiert, wenn sie im roten Raum lernen muss. Dann würde sie die Aufgaben nicht machen. Hmmmm… das geht ja natürlich nicht. Sie ist ratlos. Ich frage sie, was passieren würde, wenn sie das Rechenblatt in den orangen Raum mitnehmen würde. Sie schaut mich lächelnd an. Das ist ja durchaus erlaubt. :) Hier würde sie gerne lernen. Ich erkläre ihr, dass es ihr dann auch viel leichter fallen würde, wenn es ihr beim Lernen gut geht.
Wir spielen es in Gedanken durch. – Somit „programmiert“ sie ihr Gehirn in der Vorstellung samt Emotionen neu. Natürlich hat sie in der Realität keinen Raum der orange ist. Doch diesen visuellen Anker, der das Gehirn umschalten lässt, kann sie trotzdem nutzen. Sie kann sich eine orangefarbene Schreibunterlage unter ihr Rechenblatt legen. Oder einfach nur ein orangefarbenes Blatt, das unter dem Rechenblatt etwas vorschaut. Die Farbe Orange hat sie sich in ihrer Vorstellung nun als Anregung für positive Emotionen geschaffen.
So wirds nachhaltig…
Sina ist glücklich und sehr zuversichtlich, dass das alles funktionieren wird. Sie wird sich sofort noch heute nachmittag ein oranges Blatt suchen und evtl. auch noch mit schönen Zeichnungen versehen. Vielleicht. Das entscheidet sie dann.
So kann ein LernCoaching ablaufen. Jedes Coaching ist natürlich anders, je nach Thema und Ideen der Schüler. Sei kreativ und finde deine eigenen Lösungen. Sie sind oft sehr einfach und genau darin liegt der „Zauber“, dass sie dann auch funktionieren :)
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