Gelernt und nichts mehr da?

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Statt Vergessen - vom Dunkel ins Licht

Der Ärger über das Vergessen

Du hast gelernt, weißt es zu Hause und dann, in der Schule hast du alles vergessen. Damit bist du nicht alleine. Es war zuletzt Thema in einem LernCoaching. Und da das auch ziemlich oft vorkommt, berichte ich dir darüber. Du bist nämlich mit diesem Thema nicht allein.

Ich erlebe, dass die betroffenen Schülerinnen und Schüler an sich selbst zweifeln und auch aufgeben, sich überhaupt vorzubereiten, wenn es doch eh nichts nutzt. Das kann ich gut verstehen, aber es ist sehr schade und oft leicht zu beheben…

Sarah kam also ins LernCoaching, weil sie wirklich verzweifelt war, dass sie immer erlebte, alles Gelernte zu vergessen, wenn sie es brauchte.

Was passiert?

Sarah bemüht sich, sie möchte wirklich gut sein. Lernen fällt ihr nicht leicht, sie versteht nicht immer gleich alles sofort und braucht genügend Übung und manchmal auch eine zweite Runde Erklärung. Doch sie möchte es verstehen und sie sieht auch ein, dass sie Zeit ins Lernen investieren muss, wenn sie gute Noten haben möchte.

Ihre Mutter unterstützt sie, so gut sie kann, oft beißt sie sich doch alleine durch. Wiederholt sie die Inhalte oder lässt sich zu Hause abfragen, dann fühlt sie sich sicher und kann auch meist alles.

Und dann, am nächsten Tag in der Schule, beim Ausfragen, beim Wiederholen, im Test? – Alles weg. Entweder als ob sie noch nie was davon gehört hat, oder sie weiß, dass sie es gelernt hat, aber sie erinnert sich nicht mehr an die Einzelheiten. Sarah gerät in Panik: alles vergessen! Alles Lernen umsonst. Sie schreibt irgendetwas hin, weiß selbst nicht genau, was oder gibt auf. Leer. Ende.

Was ist da los?

Das Problem beginnt nicht erst, wenn sie in der Schule ist und alles vergessen hat. Es beginnt schon BEIM LERNEN!
Bereitet Sarah sich vor und lernt zu Hause, dann hat sie immer parallel die Vorstellung, dass sie am nächsten Tag alles wieder vergessen hat. In ihrem Kopf läuft schon parallel zum Lernen diese Schleife: „ich muss mich gut vorbereiten – ich muss es wirklich verstehen – bis morgen darf ich es nicht wieder vergessen haben – ich muss es mir wirklich merken – hoffentlich weiß ich das morgen alles noch – so schwer kann es doch gar nicht sein – verflixt, ich bin auch zu doof – usw!“

Kommt dir das auch bekannt vor?

Während diese Gedanken durch den Kopf jagen, haben wir gar nicht alle Aufmerksamkeit zur Verfügung. Unser Hirn ist auch noch mit diesen blöden Gedanken beschäftigt und das hemmt unsere Lernleistung. Selbst wenn beim Abfragen gleich danach noch ziemlich viel da ist, bleibt der Gedanke „hoffentlich merke ich mir das bis morgen, hoffentlich weiß ich das morgen dann auch noch, hoffentlich habe ich das morgen nicht vergessen.“

Und dann ist der nächste Tag. Die Abfrage, der Test. Zack, geht es wieder los: „na, jetzt, erinner’ dich! Ach Mist, wie war das? Kann doch nicht sein, ich habs schon wieder vergessen! Ich weiß nichts mehr! Usw.“

Sarah schaute mich verdutzt an und bejahte meine Worte. So ähnlich wäre das bei ihr tatsächlich. – Ja, das ist oft so.

Das läuft ab

Erstmal speichern sich die Zweifel und das mulmige Gefühl mit dem Lernstoff ab. Versuchst du, dich daran zu erinnern, kommen die stärkeren Gefühle sofort an die Oberfläche: das mulmige Gefühl und der Zweifel. Und schon geht es los.
Das ist wie bei Dominosteinen, die umfallen.

Statt dich an das Gelernte zu erinnern, beschäftigst du dich mit den Gedanken ums Vergessen und ärgerst dich. Ja, du ärgerst dich zurecht! Doch während du dich ärgerst, kannst du dich da auf die Aufgaben, die Fragen, dein Wissen konzentrieren? Nein – keinen Gedanken verschwendest du daran, sondern bist nur im Ärger!

Sarah macht große Augen und versteht, was da passiert. Sie gibt mir Recht und ärgert sich gerade darüber, dass sie sich ärgert. Sie fasst es nicht.

Ich lasse sie erst mal ärgern. Ist völlig gerechtfertigt. Sarah hat nämlich gerade etwas wichtiges gelernt. Sie hat erkannt, wie das bei ihr funktioniert. Und da sie es jetzt weiß, also greifen kann, ist das ganze nicht mehr im Nebel und sie kann es nun bewusst ändern. Sie ist sich und ihren Gefühlen nicht mehr hilflos ausgeliefert.

Und die Lösung?

Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, fragte ich sie, was sie nun ändern könnte. Mit ein bisschen Unterstützung kam sie darauf, dass sie sich also ab sofort nicht mehr ärgern will, dass sie alles vergessen hat, sondern lieber daran erinnern, wie und was sie gelernt hat. Das kann gelingen indem sie ihren Ärger kurz wahrnimmt und ihn dann begrüßt: „Ach da bist du ja. Hmmm… warte mal, ich mach hier kurz meinen Test fertig, dann hab ich Zeit für dich. Ich erinnere mich jetzt nämlich, was ich gelernt habe, da kann ich mich nicht gleichzeitig mit dir beschäftigen.“

Auch beim Lernen wird sie anders denken: „Ich werde das verstehen und mir auch merken. Morgen weiß ich noch alles, weil ich mich gut vorbereite.“ Beim Abfragen freut sie sich, dass ihr Lernen Erfolg hatte und ist stolz auf sich. Das sind alles gute Gefühle, die sich auch mit abspeichern!

Sarah ist glücklich und fasst es noch immer nicht, wie einfach es ist und wie sie sich eigentlich selbst geschadet hat.

Und was machst du?

Vielleicht ist es bei dir ähnlich. Vielleicht etwas anders. Klar ist, dass du dich überhaupt vorbereiten musst. Lernen gehört dazu, also Wiederholen, damit wir es uns merken.

Mache dir doch mal bewusst, was da so abläuft. Manchmal hilft es, mit jemand anderem darüber zu sprechen, dem fällt dann nämlich eher etwas auf. Natürlich kannst du dir auch ein LernCoaching holen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir so viele Erkenntnisse und Erfolg wie Sarah hatte!

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