Erster Abschnitt – Herbstferien
Bist du gut gestartet? Die Zeit rund um die Herbstferien ist so ein erster Abschnitt, der immer einen guten Zeitpunkt darstellt, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Wie war der Start ins Schuljahr?
Wenn du darüber nachdenkst und ehrlich reflektierst (siehe unten), kannst du rechtzeitig nachjustieren, damit du ein erfolgreiches Schuljahr erlebst. Noch nie gemacht? Macht nichts…. du hast wahrscheinlich noch nie darüber nachgedacht, weil es dir noch niemand vorgeschlagen hat.
Zeit für die erste Zwischenbilanz
Viele Menschen wurschteln einfach vor sich hin, wie sie es schon immer gemacht haben. Sie sind mehr oder weniger zufrieden. Statt ab und zu eine Zwischenbilanz zu ziehen, machen sie einfach weiter. Du kannst natürlich auch einfach so weiter machen, wie bisher und wie schon immer.
Einer meiner Lieblingssprüche lautet:
„Wenn du immer das tust, was du schon immer getan hast, wirst du das bekommen, was du schon immer bekommen hast.“
Möchtest du also etwas anderes bekommen, dann musst du etwas ändern! Und die Veränderung kann JETZT beginnen! Daher halte ich alle Ferien für eine gute Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Und die erste Gelegenheit bieten eben die Herbstferien.
Bist du dabei?
Nein? – Dann kannst du jetzt aufhören zu lesen. Alles ok, hab noch einen schönen Tag!
Ja? – Dann lies weiter… Ab sofort beginnt deine Veränderung!
Wie funktioniert die Zwischenbilanz?
Das erkläre ich dir jetzt. Wichtig ist, dass du ehrlich mit dir bist. Du machst das für dich. Niemand gibt dir Noten dafür. Nur du hast etwas davon. Wenn du die Fragen nicht ehrlich beantwortest, bescheißt du dich nur selbst und dann bringt es auch nichts…
Ich empfehle dir, diese Fragen schriftlich zu beantworten. Du brauchst keine Erörterung schreiben, Stichpunkte genügen. Das Schreiben mit der Hand setzt noch weitere Denkprozesse in Gang, du hast es schriftlich vor Augen, kannst es noch einmal lesen, durchdenken. Es geht langsamer, als in Gedanken und es ist ein bisschen öffentlicher. Natürlich kannst du dich auch mit jemandem darüber austauschen, vielleicht hat die andere Person noch einen anderen Blickwinkel darauf und kann dir wertvolle Impulse geben…
- Was hattest du dir vorgenommen? Und was ist daraus geworden?
- Was passt für dich?
- Was ist statt dessen passiert?
- Was genau passt nicht?
- Was ärgert dich daran?
- Was kannst du ändern?
- Wovor drückst du dich immer wieder?
- Sind die Dinge wichtig?
- Wie kannst du das ändern?
- Was macht dein Zeitmanagement?
- Was kannst du ändern?
- Bist du noch auf dem Weg zu deinem Ziel?
- Ist das Ziel noch stimmig?
- Wie kommst du wieder auf den Weg?
- Wie lautet dein neues Ziel?
Hier kannst du dir ein Schema dazu downloaden…
Teile dir das Schuljahr in die Abschnitte zwischen den Ferien ein!
Wie bei allem, was du das erste mal machst, geht es noch etwas holprig. Es ist ungewohnt… Solche Fragen… wie antworte ich da? Vielleicht findest du es auch mühsam. Kann sein. Macht nichts. Wenn du wirklich etwas verändern möchtest, ist es wirklich sinnvoll, sich da mal durchzudenken… Je öfter du das machst, um so leichter und mit der Zeit auch selbstverständlicher wird es. Sieh es als Prozess und gestalte ihn selbst.
Wenn du ein Hobby hast, in dem du etwas herstellst, bastelst, kochst, bäckst, baust… dann hast du auch immer wieder Abschnitte, in denen du dir betrachtest, was du bisher gemacht hast und ob alles so passt: auch so eine Zwischenbilanz. Tust du das nicht, hast du am Ende ein Ergebnis, das nicht passt und musst alles noch mal machen oder irgendwie sehen, wie du es reparieren kannst. – Merkst du? Das ist im schulischen Bereich genau das Gleiche! Evtl. musst du das Jahr wiederholen oder eine Nachprüfung schaffen.
Deshalb: schau dir immer mal wieder an, ob alles so passt und ändere ggf. So nimmst du deinen Erfolg selbst in die Hand und fühlst dich nicht als „Opfer“ der Umstände (Schule, Klasse, Lehrer, Leben…). Gestalte deinen Lernprozess und optimiere dein Lernen für deine Ergebnisse. Du musst dir nicht von anderen sagen lassen, was zu tun ist. Überleg es dir selbst! Lass dir gerne helfen oder hol dir Tipps und Ideen, doch dann entscheide selbst, was zu dir passt!
Wie gut, dass so regelmäßig Ferien sind – immer ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz! Du wirst merken, mit der Zeit geht das automatisch! Share on X
Für Eltern und andere Erwachsene – gemeinsam reflektieren
Wie so oft gilt: Begleiten Sie Ihr Kind auf diesem Reflexionsweg der Zwischenbilanz. Führen Sie es durch die Fragen und ergänzen Sie – wenn gewollt – Ihre Sichtweise von außen dazu.
Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Veränderungen, Anpassungen, die Justierung. Gehen Sie achtsam vor, geben Sie Anregungen, ohne vorzuschreiben, was sich ab sofort für die Zukunft ändern muss. Verzichten Sie unbedingt auf Konsequenzen oder gar Strafen (Entzug von elektronischen Geräten oder sonstigen Vergünstigungen)! So führen Sie keine Veränderung vorbei, sondern nur eine Verschlimmerung der Situation.
Ihr Kind weiß schon selbst, dass es etwas ändern muss. Veränderungen kosten Kraft und Überwindung von gewohnten (bequemen) Verhaltensweisen. Wenn dann noch Strafen dazu kommen, gibt es überhaupt keine Motivation mehr dazu. – Legen Sie gewohnte Verhaltensweisen (rauchen, nicht mehr so träge sein, Schokolade, Alkohol…) einfach so ganz leicht ab, auch wenn Sie wissen es wäre besser? – Was würde Ihnen helfen, das anzugehen? Strafen oder eine Motivation?
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