So hat der Schweinehund keine Chance!
Kennst du das auch? Diese Geschichte höre ich in LernCoachings immer wieder: „Ich gehe motiviert in die Schule, mit guten Vorsätzen, dass ich ab heute etwas ändere. Ich passe auf und lass mich nicht mehr ablenken, konzentriere mich auf den Unterricht. Hab sogar schon morgens den Plan im Kopf, was ich mache, wenn ich dann nach Hause komme. Hausaufgaben, Tag nachbereiten und den nächsten Tag vorbereiten, dazwischen zum Sport. Also genau so, wie es sinnvoll wäre! Und dann sitz ich in der Schule. Läuft… Den ganzen Tag, sogar auf dem Nachhauseweg bin ich noch voller guter Dinge. Bis ich zu Hause ankomme. Eine kurze Mittagspause, was zu essen und dann springt er hervor…. Der Schweinehund… Frisst sofort alle guten Vorsätze auf! Ich sitze auf dem Sofa und komm nicht mehr hoch… Die Zeit vergeht und nichts passiert, was ich mir vorgenommen habe. Das ist doch bescheuert!“
Tja… so ist das mit dem Schweinehund. Übergibst du ihm auch so schnell das Regiment? Dann lies mal hier weiter, was du dagegen tun kannst…. :)
Warum es wichtig ist, deinen Schweinehund zu erkennen
Der Schweinehund ist ein echter Verwandlungskünstler. In immer wieder neuen Kostümierungen oder Gestalten taucht er jederzeit auf. Er zieht dich in Bann, überzeugt dich geschickt, von deinem Vorhaben (vorerst) nochmal Abstand zu nehmen und bringt dich auf andere Gedanken. Das ist erst mal klasse, doch es bringt dich von deinem Ziel weg. Der Schweinehund ist so geschickt, dass du selbst denkst, du bleibst nicht an deinem Ziel dran und lässt dich die ganze Zeit ablenken.
Darum ist es wichtig, deinen Schweinehund zu erkennen. Share on XDenn dann kannst du mit ihm verhandeln!
Wenn du ihn identifizierst, kannst du mit ihm verhandeln
Nehmen wir mal an, er hat sich „fauler Sack“ eingeschlichen. Du hast dir vorgenommen, dass du heute am Nachmittag konsequent deine Hausaufgaben machst und dich auf den nächsten Tag vorbereitest. Noch in der Schule bist du guter Dinge und voll motiviert. Dann kommst du nach Hause. Du isst zu Mittag oder machst eine kurze Pause und bist noch immer motiviert, überlegst dir, was du zuerst erledigst. Und auf einmal, wie aus dem Nichts taucht er auf! Der FAULE SACK… er schleimt sich ein…. Aaaach…. Warte doch noch ein bisschen…. Du kannst doch auch in 10 Minuten noch anfangen…. Schau doch mal erst im Laptop oder auf dem Handy nach, was die anderen so geschrieben haben. – Schwupp… sind mal locker 30 – 40 Minuten vorbei. – Ach, kam jetzt nicht die Serie, die du gerne mal anschaust? Ok, die noch, oder…. Und dann geht’s aber wirklich los. – Schwupp, schon sitzt der faule Sack mit dir vor dem Fernseher. Du hast zwar noch ein schlechtes Gewissen, denn EIGENTLICH wolltest du ja lernen… aber er redet dir ein, dass immer noch genügend Zeit ist. Aber schon ist der Tag fast zu Ende und nun brüllt er dir ins Ohr, dass es jetzt aber wirklich sowieso zu spät ist!
„MORGEN, nimmst du dir vor. Morgen ganz bestimmt!“
Entdecke, in welchen Bereichen er aktiv ist
Kennst du das? – Du bist damit nicht alleine. Jeder hat so einen Schweinehund. Er ist immer dann aktiv, wenn du etwas nicht so gerne machst, oder es anstrengend ist. Bei Dingen, die du gerne machst, hat er keine Chance, da machst du einfach was DU willst. Und bei den unbequemen Sachen lässt du einfach so einen Schweinehund über dich bestimmen!
Lass uns mal gucken, wo er bei dir so aktiv ist! Es gibt vier Bereiche, überleg mal. Sei ehrlich mit dir. Es können auch mehrere Bereiche sein. Schätz doch mal ein, mit welcher Zahl du antworten würdest. Dabei gilt folgende Skala:
nein ja
1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10
Diese Fragen sind an den Schweinehundtest von Karin Pagel angelehnt. Wenn du möchtst, kannst du dir diesen Kurztest zum Schweinehund hier herunterladen und gleich ausfüllen.
Wie ist dein Verhalten beim Lernen?
- Beginnst du früh genug und hast einen guten Arbeitsplan?
- Arbeitest du flott deine Aufgaben ab und hast ein gutes Tempo?
- Ist bei dir alles ordentlich und gut strukturiert?
- Wiederholst du das, was du gelernt hast?
Welche Strategien hast du beim Lernen?
- Bist du immer aufmerksam und konzentriert?
- Kannst du dir selbst weiterhelfen?
- Hast du ein gutes Gedächtnis und kannst effektiv lernen?
- Denkst du beim Lernen mit?
Was ist dir wirklich wichtig beim Lernen?
- Du bist flexibel und Fehler zeigen dir, wo du noch mehr lernen kannst?
- Lernen ist dir etwas wert, du findest es sinnvoll?
- Bleibst du dabei, auch wenn es einmal schwierig wird und hältst durch?
- Ist es dir wichtig, sorgfältig zu arbeiten?
Was denkst du über dich beim Lernen?
- Bist du beim Lernen Motiviert?
- Bist du offen für Kritik?
- Kannst du deinen Wissensstand und deine Fortschritte gut selbst einschätzen?
- Vertraust du auf dich und deinen Erfolg?
Wie sind deine Ergebnisse? Liegen sie eng beieinander? Gibt es Spitzen? Was sagen dir die Ergebnisse? – Klar, je näher die Antwort bei der 1 ist, desto mehr Augenmerk solltest du auf dieses Thema legen.
Die Antworten müssen nicht alle nahe der 10 liegen! Wenn es einzelne „Ausreißer“ gibt, dann kannst du dir diesen Bereich mal ansehen und ihn evtl. etwas weniger wichtig nehmen, denn dort verlierst du evtl. zu viel Zeit, oder bist zu kritisch.
Warum es sinnvoll ist, mit ihm im Gespräch zu bleiben
So, nun weißt du also, um welche Bereiche es geht. Sei jetzt achtsam, wie er sich in diesen Bereichen zeigt und geh mit ihm in Verhandlung. Gib zu, du bist Profi, wenn du Freunde oder gar deine Eltern von etwas überzeugen möchtest, was dir wichtig ist. ;) – Wenn dir DEIN Lernen wirklich wichtig ist, wirst du es auch schaffen, deinen Schweinehund zu überzeugen und ihm nicht mehr ständig zum Opfer fallen. Übernimm du die Verantwortung.
Verurteile deinen Schweinehund nicht, denn er hat ja auch ganz gute Seiten. Share on XEr macht dich aufmerksam, bei welchen Themen du dich gerne mal drumrum schleichst. Er hat eine ungeheure Kraft – überleg mal, wie du ihn mit in dein Boot nehmen kannst. Wie kann dir seine Kraft als Motivation nutzen? Mach ihn zu deinem Helfer und bleib so mit ihm in Kontakt! Alles hat zwei Seiten ;)
Für Eltern und andere Erwachsene – manchmal darf auch ein Schweinehund gewinnen
Haben Sie sich selbst auch erkannt? Sicher kennen Sie die Erscheinungsformen des Schweinehundes Ihres Kindes leichter, oder haben sie immer als faule Ausreden abgetan. Unterstützen Sie Ihr Kind bei den Verhandlungen. Zeigen Sie ihm Strategien, die sonst auch funktionieren.
Und manchmal darf auch ein Schweinehund gewinnen. Machen Sie das dann gerne zum Thema, wenn Sie es beobachten. ABER: ohne Vorwürfe, einfach nur als Feststellung. Schmunzeln Sie mit Ihrem Kind darüber, wie er es diesmal wieder geschafft hat. ;) – Nobody is perfect!
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