Warum Spaß beim Lernen nicht immer sein muss

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Achtung - Spaß am Lernen

Spaß am Lernen – hab ich nicht!

Spaß beim Lernen – das versprechen (Lehr-)Bücher, Institute und einige Coaches. Lernen soll Spaß machen! Klar, das würde motivieren, schließlich wollen wir alle immer und überall Spaß haben. Manche Zeitgenossen beschweren sich, dass wir in einer Spaßgesellschaft leben. Dabei ist das Leben doch kein Ponyhof.

Ich suche ja gerne Sprüche zum Thema. Aber die Kombi Lernen UND Spaß ist da nicht vertreten. Immerhin habe ich dieses gefunden:

„Lernen ist das Spiel, das im Leben am meisten Spaß macht. Alle Kinder kommen zur Welt mit diesem Glauben, und sie halten daran fest, bis wir sie überzeugen, dass Lernen wirklich harte und unerfreuliche Arbeit ist.“
Claudia Monnet

 

Und wenn du wissen willst, wie ich das sehe, warum nicht immer alles Spaß machen muss/kann und wie du trotzdem den Spaß beim Lernen finden kannst, dann lies weiter… ;)

Spaß beim Lernen macht es nachhaltiger

Das Zitat von Claudia Monnet sagt genau aus, warum viele Schüler sich in bestimmten Fächern so schwer tun. Der Mensch kommt lernend auf die Welt. Wir können gar nicht anders! Wir lernen ständig. Ob wir wollen oder nicht.

Was hast du als kleines Kind, als Baby alles gelernt? Hat dir da jemand gesagt, dass du das lernen MUSST???? – Nein, du warst neugierig und hast einfach alles ausprobiert und nachgemacht, was du gesehen hast. Spaß beim Lernen hattest du von selbst! – Aber nun bist du in der Schule und jetzt wird dir vorgegeben, was du wann, wie intensiv und wie lange  lernen sollst. Manches fällt dir leichter, manches schwerer. Die Schule ist wichtig, da musst du brav sein, da lernst du tolle Sachen hat man dir sicher gesagt. Und viele Lehrer stimmen in ein neues Thema ein, dass es schwer werden wird. Oder du hörst von Anderen, wie schwer dies oder jenes ist. Und wenn du einen Lehrer nicht so sympathisch findest, oder ein Fach oder Thema nicht so magst, dann fällt dir das Lernen tatsächlich schwerer.

Finden wir also Spaß daran, was wir machen, dann dopen wir unser Gehirn von selbst ;) Share on X

Mit Spaß beim Lernen geht es nicht nur leichter, sondern auch noch nachhaltiger. Spaß impliziert Leichtigkeit, Freude. Auch wenn das Leben kein Ponyhof ist, unser Gehirn ist auf Spaß aus, denn dann werden Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet, die es uns leicht machen. Die uns für mehr motivieren, damit wir wieder mehr Glückshormone bekommen. Danach ist unser Gehirn nämlich süchtig. Bereitet uns etwas Freude, dann machen wir es gerne, wir sind begeistert, durch die Übung bekommen wir Erfolge, wir lachen und das schüttet in unserem Gehirn Glückshormone aus.

Spaß beim Lernen mit aller Macht?

Das klingt ja schon sinnvoll, aber es gibt einfach Themen, die machen nun mal keinen Spaß, auch wenn man noch so sehr will. Ja. Das kann echt sein.

Und auch da gibt’s etwas, wie du dich überlisten kannst, wenn du willst. Dazu brauchst du nämlich einen starken Willen. Der Schweinehund kämpft da mächtig dagegen an und findet 1000 Ausreden. (Wenn du mehr über ihn lesen willst, dann schau in den Artikel: Ist dein Schweinehund auch so ein Verwandlungskünstler)

Mit aller Macht irgendwie Spaß an einem ungeliebten Thema zu finden ist Käse! Darum geht es auch nicht! Es geht um deine Entscheidung. Die Entscheidung, mit welcher Einstellung du das jetzt machst. Du hast immer mindestens 2 Möglichkeiten:

  1. Du kannst rummeckern

So ein Scheiß! Wozu brauch ich das? Ich hab keine Lust! Das interessiert mich nicht! Ich lern das nie! Das hab ich eh nicht kapiert! usw…

Also ganz ehrlich, eine Einladung für dein Gehirn, sich das zu merken ist das ja nicht unbedingt! Da würd ich auch nicht mitmachen! Es tut schon mal gut, zu meckern und den Ärger rauszulassen, aber motivierend fürs Lernen ist das nicht, oder?

Vermutlich musst du es trotzdem tun, was du dann auch machst, aber weiterhin im Meckermodus. Schade um die Energie! Und blöd noch dazu, dass dein Gehirn die emotionale Stimmung mit dem Lerninhalt zusammen abspeichert und dann auch noch mit dem Gelernten wieder abruft! D.h. wenn du das so reingemeckerte Wissen wieder abgibst (Schulaufgaben, Klausur, Abfrage…), dann kommt automatisch das Gefühl des Meckermodus mit! Na super! Willst du das??? Spaß beim Lernen entsteht soooo nicht!

  1. Du entscheidest dich, es zu tun

Natürlich MUSST du nicht lernen, oder Hausaufgaben machen. Die Konsequenzen sind verschieden. Werden aber wohl meist mit schlechten Noten oder Nacharbeiten belohnt. Und wenn du nicht weiter meckern willst, wie oben, dann entscheide dich, es zu tun. Idealerweise ohne Umwege und mehrere „was muss ich noch alles erledigen, bevor-Schleifen oder Diskussionen.

Entscheide dich sofort, es anzupacken. Dann hast du es hinter dir. Danach gibt’s vielleicht noch was Schöneres zu tun. (Über diese Entscheidungs-Geschichte hab ich schon mal hier geschrieben.)

Aber ACHTUNG! Wenn du dich entscheidest, bevor du in einen negativen Gedankenmodus kommst, könnte es sein, dass es interessant wird und du evtl. sogar Spaß daran findest…. Am Ende wird noch die Begeisterungsgießkanne (wie Gerald Hüther sagt) aktiviert…. ;)

Und noch dazu kann es sein, dass du mit der Aufgabe fertig bist, bevor dein Gehirn so richtig merkt, dass es doof ist!

Mir geht’s immer bei meiner Steuererklärung so. Find ich einfach doof. Hilft aber nix, muss gemacht werden. Früher hab ich immer 1000 Sachen gefunden, um es hinauszuschieben. Inzwischen tu ich’s einfach. Zack. Hinsetzen, anfangen. Und wirklich: ich hab Freude daran. Ich sehe, wie ich weiter komme. Ich sehe, dass ich bald fertig bin und es dann hinter mir habe. Diese ungeliebte Aufgabe! Ein echt cooles Gefühl! – Probier’s doch einfach mal aus!

Entscheide dich, es zu tun! – Jetzt! SOFORT! ;) Share on X

Spaß beim Lernen – wie du ihn finden kannst

Natürlich hast du immer die Wahl, ob du etwas machst, oder nicht. Ich finde es schon wichtig, dass man nicht immer alles macht, nur weil es „so ist“, oder es einem angeschafft wird. – Doch ganz ehrlich, momentan musst du durch das Schulsystem. In einigen Schulen gibt es eine freie Wahl, doch leider noch nicht in allen. Wenn du dich widersetzt, dann musst du damit rechnen, dass du schlechte Noten bekommst und somit für deinen freien Willen bestraft wirst.

Also, wenn schon, dann doch einigermaßen mit Spaß beim Lernen oder wenigstens Freude. Das geht, wenn du es willst!

Lernst du gemäß deinem Lerntyp? – Das machen wir sehr oft intuitiv, weil es einfach zu uns passt und leicht geht. Manchmal jedoch nicht und das ist auch ein Grund, dass es uns schwer fällt. Dann kommt auch kein Spaß beim Lernen auf!

Begib dich auf Forschungsreise, wie du dein Lernen wenigstens erträglich machen kannst ;) Share on X

Denn du kannst nochmal schauen, was dir überhaupt so im Leben Spaß macht – welches Fach noch, was könntest du hier davon übernehmen? Warum macht es dir Spaß? Welche Verbindungen gibt es?

Was ist dein Hobby? – Was kannst du daraus auf dein Lernen übertragen? Dazu habe ich auch schon mal hier geschrieben…

Die Voraussetzung ist jedoch IMMER, dass du wirklich willst. Denn sonst macht dein Gehirn schon mal Feierabend und du sitzt alleine da! Dein Hirn ist ökonomisch. Es verschwendet keine überflüssige Energie für etwas, was es nicht braucht! Also! Hol es dir dazu! ;)

Lernen ist Disziplinsache

Tatsächlich! Als kleines Kind lernen wir alles, was uns umgibt, was wir sehen, erleben, anfassen…. einfach so! Es passiert von selbst. Unsere Neugierde auf die Welt weckt Interesse an Themen, egal ob Automarken, Pokemons, Sprache, Mengen Dinosaurier oder physikalische Phänomene… Irgendwann schaltet sich unser Bewusstsein immer stärker ein und wir sortieren, was uns wirklich wichtig ist. Auch dann geht lernen noch leicht, wenn wir uns selbst aussuchen können, WAS uns interessiert, WIE wir uns das Wissen erarbeiten (lesen, erforschen, mit Leuten darüber sprechen, ausprobieren…) und wenn wir uns aussuchen können, WANN und wie lange wir uns damit beschäftigen.

Das funktioniert eben im 45- oder 90-Minuten-Takt nicht, wenn alle zur gleichen Zeit das Selbe lernen sollen. Dann müssen wir Disziplin und Vernunft aufbringen und uns überwinden, dieses Thema zu lernen. Das wirkt gegen unsere Autonomie, also unseren Willen uns selbst zu steuern.

Ein bisschen Disziplin ist nicht schlecht. Tatsächlich können wir ja im Leben nicht immer selbst steuern, was wir machen wollen. Das wird etwas einfacher, wenn man erwachsen ist und sein eigenes Leben bestimmen kann, doch auch dann kommen noch andere Dinge, die dich von außen steuern. Die wachsende Vernunft und Einsicht hilft dann ;)

Für Eltern und andere Erwachsene – Wie Sie Ihr Kind unterstützen können, den Spaß am Lernen zu finden und die Disziplin fördern

Eines haben alle Eltern gemeinsam: Sie möchten, dass ihr Kind den besten Weg geht. – Welcher das ist, das kommt auf die eigene Definition an. Alle Eltern meinen jedoch, dass das Kind glücklich und erfolgreich ist und zeigt, was es kann. Die Einen legen mehr Wert auf Leistung, die anderen legen mehr Wert darauf, dass das Kind seine Potentiale entwickeln kann.

Auch etwas, das (fast) alle Erwachsenen gemeinsam haben: Sie sehen die Anstrengungen des Kindes, des Jugendlichen durch die erwachsenen Augen! Mit all ihren Erfahrungen und der erwachsenen Vernunft: „man müsste doch nur…, das ist doch nicht so schwer….“ usw. Kinder und Jugendlich denken und empfinden jedoch anders!

Wollen Sie Ihr Kind unterstützen, müssen Sie seine Welt durch Kinderaugen betrachten. Verständnis für die Situation „ich hab keine Lust, ich verstehe das nicht, ich möchte jetzt lieber…“. D.h. nicht, dass sie das so hinnehmen müssen, erst einmal jedoch wertschätzen. Hören Sie zu, warum etwas schwer ist, was jetzt viel schöner wäre, wie das Lernen etwas spannender sein könnte… Und dann können Sie sich mit ihrem Kind auf die Suche nach den oben beschriebenen Ideen machen. Doch nicht immer muss mit „Gewalt“ nach Spaß beim Lernen gesucht werden! ;)

Treffen Sie mit ihrem Kind Absprachen, wie Sie es unterstützen können und sollen. Worin es Hilfe braucht und was zum täglichen Ritual werden kann. Share on X

Erzählen Sie doch, wie es Ihnen in der Schule ging. Vielleicht ähnlich, vielleicht aber auch nicht. Wie geht es Ihnen dann heute bei bestimmten Tätigkeiten und wie schaffen Sie es, es doch – und im Idealfall auch noch mit Freude zu tun?

 

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