Die Frage nach dem Sinn macht nicht immer Sinn

blaue gestapelte Sitzschalen - macht das Sinn?

Das macht doch keinen Sinn! Wozu brauche ich das jemals? Diese Frage kommt im LernCoaching immer wieder. Und sie ist tatsächlich berechtigt. Leider können oft Lehrer nicht mal den Sinn von bestimmten Themen und die Anwendung im realen Leben erklären. Und manchmal ist es einfach noch soweit hin, bis du es mal irgendwann brauchen könntest. Manchmal ist es auch einfach eine Voraussetzung für weiterführende Themen.

Dinge, die man für nicht wichtig hält, sind einfach anstrengend. Wir beschäftigen uns lieber mit Themen, die uns Spaß machen. Unser Gehirn will Glückshormone haben und keinen Stress oder Langeweile! Da kann aber ein bisschen nachgeholfen werden …

Erkennen wir den Sinn, geht’s leichter

Wollen wir leicht und nachhaltig lernen, muss es Sinn machen. Weißt du nicht, wozu du das jemals brauchst, dann macht es auch keinen Sinn, sich damit zu beschäftigen. Das bestätigt die Hirnforschung schon lange. Das heißt aber nicht, dass wir etwas, was für uns gerade keinen Sinn macht, nicht lernen können. Schade, aber die Ausrede gilt nicht!

Ganz ehrlich? Ich stelle mir diese Frage auch immer wieder, da das, wozu ich mich anstrengen und überwinden muss, auch wirklich Sinn machen muss… Ja, auch ich muss mir für manche Tätigkeiten echt selbst in den A* treten. Mich selbst motivieren. Ich merke, wie ich immer wieder ausweiche und noch 1000 andere Dinge als wichtiger erachte. Doch dabei schiebe ich es nur erfolgreich auf. Machen muss ich es ja doch. Und außerdem hängt es mir die ganze Zeit im Nacken. Fühlt sich auch nicht wirklich toll an!

Den Sinn auf den zweiten Blick erkennen

Jetzt sei‘ du mal ehrlich: Wie anstrengend war es für dich, laufen zu lernen? Hast du dich dabei auch gefragt, wozu das Sinn macht? Kannst dich nicht mehr erinnern, oder? Wahrscheinlich war es so:

Du hast es gelernt. weil es in dir angelegt war, das zu lernen, was dein Umfeld auch macht: Auf zwei Beinen aufrecht gehen! Du hast es gelernt und kannst jetzt wahrscheinlich hüpfen, auf einem Bein stehen, balancieren, rückwärts gehen und denkst nicht mehr darüber nach.

Dabei wäre es viel einfacher gewesen, sitzen zu bleiben. Als du noch nicht laufen konntest, hat man dir alles gebracht, dich bedient. Beim Laufenlernen bist du sicher oft hingefallen, bist oft gescheitert, hast dich wahrscheinlich auch oft angestoßen. Und trotzdem hast du die ganze Anstrengung auf dich genommen. Bist immer wieder aufgestanden, hast es immer wieder aufs Neue versucht. Bis du es konntest. Immer besser. Deine Fortschritte haben dich weiter getragen, immer weiter hast du dich gewagt.

Du hast dich nicht gefragt, wozu es Sinn macht. Du hast gesehen, dass die anderen es auch machen, wolltest mithalten und das war für dich wohl der Sinn.
Und manchmal findet man den Sinn auch nicht im Langfristigen. Dann macht es auch keinen Spaß. Klar. Hilft aber auch nix, oder? Warum Lernen nicht immer Spaß machen muss, darüber habe ich hier geschrieben.

Du hattest ein Ziel

Ich bin sehr für ein Ziel. Denn ein Ziel gibt dem Lernen eben Sinn. Wozu mache ich das? Wozu nehme ich die Anstrengung auf mich. Also steckt im Sinn eigentlich schon das Ziel.

Da auch ich mich immer weiter mit Lernen und Zielen, dem Sinn und Lernstrategien beschäftige, hat mich zuletzt folgende Aussage von James Clear und seiner 1%-Methode sehr angesprochen. So hatte ich das noch nicht betrachtet:

Eine Zieldefinition kann einen auch zu einem „Saisonarbeiter“ machen. Denn der arbeitet darauf hin, sein Ziel zu erreichen. Hat er dieses dann erreicht, ist er am Ende. Fertig. Abgeschossen. Vielleicht kommt ein neues Ziel. Und es beginnt von vorne.

Stimmt. Als „Saisonarbeiter“ tutst du alles um dein Ziel zu erreichen. Dann lehnst du dich zurück, denn du hast ja jetzt alles getan. Vielleicht hast du es gerade so erreicht, vielleicht auch gut, oder vielleicht auch gerade verpasst. Auf jeden Fall ist deine „Saison“ jetzt beendet. Klar darfst du nach dem Erreichen deines Ziels feiern. Doch was passiert, wenn du im Feiermodus, oder Chillmodus bleibst?

Du fällst zurück. Kennst du das Sprichwort:

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.“

Laotse

Ja, so ist es. Man könnte auch sagen, es ist ein Jojo-Effekt. Du hörst auf und bleibst nicht dran. Du verlässt deine Gewohnheit der „Saisonarbeit“, regelmäßig zu lernen, zu wiederholen und fällst in die alte Gewohnheit des Ausruhens zurück.

Zack. Wieder steht die nächste Saisonarbeit vor der Tür. Macht das Sinn?

Wenn du wirklich entspannt und erfolgreich durch deine Lernzeit gehen möchtest, dann macht es wirklich Sinn, deine Gewohnheit, dein Lernsystem zu verändern.

Aber wie?

Ja, ich weiß. Das klingt gut, leuchtet ein …. Aber die Umsetzung!

Stimmt.

Wie hast du die Saisonarbeit geschafft? Warst du erfolgreich? Was hat dich erfolgreich gemacht?

Gerade WEIL es Saisonarbeit war, war es anstrengend, weil es viel war. Das braucht es gar nicht mehr zu sein, wenn du regelmäßig lernst, weil du immer auf dem Laufenden bist. Ich empfehle gerne, einen Lernplan zu erstellen.

James Clear empfiehlt, den Plan zu erstellen, ihn sich selbst noch mal laut vorzulesen und dann anderen davon zu erzählen. Damit outest du dich. Willst du, dass die anderen mitbekommen, wie du deine eigenen Pläne brichst, dass du nicht zu deinem Wort stehst? Nein, oder? – Genau, das macht es verbindlich. Es funktioniert. Ich hab‘ das ausprobiert, als ich mit dem Joggen angefangen habe.

Und noch ein guter Vergleich

Auch von James Clear: Was unterscheidet einen Profi von einem Amateur?

Der Profi zieht seinen (Trainings)Plan durch. Egal ob es sich um Sport, Musik, Schauspielerei handelt. Er gibt nicht auf. Wenn Profis etwas erreichen wollen, oder auf dem Weg zum Profi sind, dann halten sie auch Anstrengung, Langeweile, also Durststrecken durch. Da hat der Schweinehund keine Chance.

Der Amateur gibt sich der Saisonarbeit hin und beginnt immer wieder von vorne, oder gibt ganz auf.

Was willst du? Was macht für dich Sinn? Also los!

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