Was ein passendes Ziel mit effektivem Lernen zu tun hat

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Wie du ein Ziel findest und deine Einstellung zum Lernen veränderst…

Ein Ziel? Fürs Lernen? – Ist doch klar, sagst du? Für gute Noten, dass ich es schaffe, meine Eltern Frieden geben? Tatsächlich sind das meist die Gründe, wofür viele Schüler lernen. Trotzdem fällt es ihnen schwer, kontinuierlich dran zu bleiben. Denn so richtig überzeugend sind diese Ziele nicht.

Wie du ein passendes Ziel für dich findest und es auch noch richtig formulierst, kannst du in diesem Artikel nachlesen. Probier es aus! Diese Anleitung zur Zielformulierung und die Überprüfung deiner Einstellung zum Lernen kannst du für alle anderen Bereiche auch anwenden…

 

„Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind der richtige.“

Dieser Satz stammt von dem Philosophen Seneca. Woher willst du wissen, was du tun solltest, wenn du nicht weißt wohin es führen soll? Klar kann man mal in den Tag hinein leben. Aber auf Dauer funktioniert das nicht.

Stell dir vor, du möchtest mit deinen Freunden einen ganzen Tag gemeinsam verbringen. Ihr habt aber keine Ahnung, was ihr machen wollt. Zum Baden an den See, zum Shoppen in die nächstgelegene größere Stadt, einen Filmmarathon, eine sportliche Aktivität oder ein Spieleturnier. – Was willst du planen? Was brauchst du für diesen Tag, was ziehst du an? – Keine Ahnung, oder? Kein Wunder!

Das sind ja ganz unterschiedliche Ideen. Willst du dich auf etwas vorbereiten, musst du schon genau wissen, auf was! Und das möglichst genau formuliert. Denn so kannst du dich gut vorbereiten und weißt, was du brauchst.

 

Warum ein Ziel genau formuliert sein soll!

Damit ein Ziel auch wirklich erreicht werden kann muss dein Gehirn eine Vorstellung davon haben.

Dein Gehirn denkt in Bildern und Emotionen. Es ist ihm auch egal, ob du etwas real erlebst oder ob es nur in deinem Kopf existiert. – Anders lässt sich auch gar nicht erklären, warum man bei komischen Geräuschen Angst bekommt, oder Albträume so schrecklich sind. Und wenn du weißt, dass du in Urlaub fährst, oder eine Party bevorsteht freust du dich ja auch drauf und schwebst schon mal dahin.

Wenn du ihm also ein klares Bild gibst, was du erreichen möchtest, dann richtet sich dein Gehirn darauf hin aus und wird dich mit allen Kräften unterstützen. Share on X

Das ist sozusagen eine „Landkarte“. Eine gute Zielformulierung ist also wie ein Navi dahin.

 

So formulierst du dein Ziel richtig:

Zum programmieren deines Navis gibt’s 5 wichtige Punkte:

  1. Formuliere dein Ziel POSITIV!

DO: einfach klar auf direktem Weg

DONOT: die ganzen negativen Wörter wie: nein, nicht, ohne, kein, weniger… oder sonstige Umwege!

  1. Formuliere dein Ziel in der GEGENWART!

DO: so, als ob es jetzt schon stattfindet

DONOT: Zukunftsformulierungen wie: ich werde, ich will, demnächst, irgendwann…

  1. Formuliere dein Ziel KONKRET!

DO: knapp und klar, so dass du es SEHEN, FÜHLEN oder HÖREN kannst

DONOT: schwammige und zu lange Formulierungen

  1. Formuliere dein Ziel EIGENVERANTWORTLICH!

DO: DU handelst und hast alles in der Hand

DONOT: andere müssen etwas tun, dass du dein Ziel erreichen kannst

  1. Überprüfe, ob dein Ziel POWER hat!

DO: YES! Du hast so richtig Lust drauf, es macht dich an!

DONOT: Schon beim Durchlesen bekommst du Bedenken, ob du es je schaffen kannst oder dass es wahnsinnig anstrengend ist. Du bist schon beim Drandenken gelangweilt und weißt, dass du das nie anpackst.

Ein Beispiel? – Gut, dann kannst du dir mehr drunter vorstellen. Ich zeig dir mal zwei Möglichkeiten und wir checken ab, ob alles passt.

Möglichkeit 1

Wenn mein Lehrer mir die Themen gut erklärt, kann ich zu Hause auch lernen, wenn ich genügend Zeit finde. Vielleicht verbessern sich dann endlich meine Noten, wenn mir die anderen nicht immer so viele Nachrichten aufs Handy schicken! Ich muss einfach nächstes Jahr mehr lernen. Sonst schaffe ich das Klassenziel nie und muss die Klasse wiederholen. Das will ich nicht, darum muss alles besser werden.

Ok… lass mal checken…

  • Positiv? Eher nicht… ganz schön viele Verneinungen drin und ziemlich pessimistisch!
  • In der Gegenwart? Haha… nächstes Jahr! Na bis dahin ist ja noch Zeit… lehn dich zurück und warte ab, bis was passiert! Das macht dein Gehirn nämlich auch!
  • Konkret? Naja – Vielleicht? Wenn ich Zeit finde? Alles muss besser werden? Was denn? Kann dein Gehirn sich was drunter vorstellen? Vielleicht kommt ja eine Fee und zaubert alles besser… ;)
  • Eigenverantwortlich? Du bist von deinem Lehrer abhängig, denn du kannst nur lernen, wenn er dir die Themen gut erklärt! Woher soll er wissen, ob du es verstanden hast? Die anderen müssen aufhören, dir Nachrichten zu schicken? Wie wär’s, wenn DU das Handy mal weglegst?
  • Hat das Power? Wenn ich mir das durchlese, geht meine Kraft sofort weg. Das fühlt sich wahnsinnig schwer an und sieht eher düster aus! Viel zu lang und schwammig!

 

Möglichkeit 2

Ich passe im Unterricht auf und frage nach, wenn mir etwas unklar ist. Ich konzentriere mich auf meine Hausaufgaben. Gut vorbereitet schreibe ich gute Noten und erreiche das Klassenziel.

Ok… neuer Check…

  • Positiv? Ja!
  • In der Gegenwart? Ja!
  • Konkret? Aufpassen, konzentrieren, vorbereitet, gute Noten (ok, das musst du für dich definieren!), Klassenziel erreichen. Da gibt’s nicht viele Interpretationen…
  • Eigenverantwortlich? Auf jeden Fall. Alles mit ICH formuliert!
  • Hat das Power? Aber hallo! – Schon allein durch die knappe und klare Formulierung ist es doch leicht umzusetzen.

 

Passe deine Einstellung zum Lernen an…

Na? Hast du DEIN Ziel formuliert? Super. Dann kann es ja los gehen!

STOPP – ein entscheidender Schritt fehlt noch.

„Ich gewinne im Lotto!“ – Check mal das Ziel ab, alles ok? Schon, oder? Positiv, in der Gegenwart, konkret, eigenverantwortlich (ich) und Power hat es auch! – Und trotzdem werde ICH dieses Ziel nie erreichen!

Warum?    —    Weil ich überhaupt nie Lotto spiele!

„Das bedeutet: Wenn DU dein Ziel erreichen willst genügt die tolle Zielformulierung allein nicht viel. Das entscheidende ist: DU musst es umsetzen!“

 

Deine Einstellung zum Lernen war bisher eher auf niedrigem Level? (mühsam, ach, wird schon ohne gehen, ja… morgen…???)

Dann ändere das! Pack es an.

Es ist mühsam, weil du drumrum schleichst. Es geht halt nicht immer ohne. Morgen? Warum nicht heute?

Negative Gedanken rauben dir die Energie und den Spaß, es wird schwer und so mag auch dein Gehirn nicht arbeiten! Share on X

+ Entscheide dich, JETZT zu beginnen und du wirst sehen, sooooo schlimm ist es auch wieder nicht!

+ Entscheide dich, JETZT deine Gewohnheiten zu ändern und du wirst merken, dass es geht.

+ Entscheide dich, JETZT neue Gedanken zu zulassen und du wirst merken, dass sie dich motivieren!

+ Entscheide dich, JETZT dein Ziel anzuvisieren und du wirst merken, welche Kraft es in dir entwickelt!

Hinweis für Eltern und andere Erwachsene:

Ein Ziel zu formulieren ist schon ganz schön tricky! Viele Erwachsene können das auch nicht. Hier trennen sich die Erfolgreichen von den Tagträumern und „Loosern“. Doch beachten Sie, dass Ziele sehr unterschiedlich sein können. Sie sind individuell. Ein Ziel, das Ihr Kind formuliert muss nicht unbedingt das sein, welches Sie gerne hätten, welches es verfolgt! Natürlich können Sie hinterfragen, ob es das wirklich möchte und welche Auswirkungen es haben wird. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Formulierung, checken Sie mit ihm gemeinsam die Punkte ab. Beobachten Sie Ihr Kind, ob die Augen glänzen, wenn es sich das Ziel bildlich und emotional vorstellt. Sinkt die Energie, dann sollte noch mal dran gefeilt werden.

Probieren Sie doch selbst einmal ein persönliches Ziel nach diesen Vorgaben zu formulieren.

 

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