Für den Alltag in der Berufsschule

Erhellendes für Lernende an der Berufsschule

Meine Erkenntnisse aus den Coachings in der Berufsschule

Ich hatte ein größeres Projekt in der Berufsschule. Einige Workshops zum Thema „Grundlagen für erfolgreiches Lernen“ und zusätzlich noch viel effektivere EinzelCoachings. Zum Glück konnte das Budget immer noch mal erhöht werden. Die überwiegend weiblichen Coachees waren überglücklich für diese Möglichkeit und wünschten sich die Coachings als Standard. – Ja, ich auch!

Berufsschule war für mich ein ganz neues Feld. Klar, überall geht es ums Lernen, aber in den Berufsschulen ist es ja schon sehr speziell. Damit meine ich nicht die Inhalte, die mir im LernCoaching relativ egal sind. Im LernCoaching geht es bei mir nicht hauptsächlich um die Inhalte, sondern das WIE und das WARUM NICHT.

Nein, speziell sind die Schülerinnen, die Schüler und ihre Situation, dass sie arbeiten gehen mit den Berufsschulintervallen.

Warum du diesen Artikel wirklich lesen solltest

Besuchst du eine Berufsschule, so könnte dieser Artikel für dich wirklich hilfreich sein. Es könnten dir einige Licher aufgehen ;). Und dabei ist es egal, wie alt du bist, ob das deine zweite Ausbildung ist, du schon länger aus dem Lernen raus bist, sowieso nie gut warst, oder sogar Abitur hast.

In der Berufsschule ist alles noch mal anders. Du hast diesen Beruf gewählt und nun lernst du Dinge, die dich interessieren. Natürlich gibt es auch da Bereiche, auf die du verzichten könntest, aber inzwischen ist es viel zielgerichteter auf deine Interessen. Du lernst auch das, was du in der Praxis brauchst. Und in der Praxis erkennst du, wie sinnvoll die Theorie dahinter ist – ok, manchmal spielt das Leben anders…

Eigentlich ist es eine duale Ausbildung. Theorie und Praxis miteinander verzahnt. Ich durfte medizinisch- und pharmazeutische Fachangestellte-Auszubildende unterstützen. Sie haben einen, bzw. zwei Tage pro Woche Schule. Und sehr oft waren es ähnlich Themen. Selbst bei einer sehr heterogenen Schülerinnenschaft.

Des halb möchte ich dich an meinen Erkenntnissen gerne teilhaben lassen. Vielleicht kennst du jemanden, der die Berufsschule besucht, dann kannst du ihm oder ihr wunderbar Unterstützung bieten!

Lernorganisation

Neben Blockaden in Prüfungen und konkreten Lerntechniken gemäß dem eigenen Lerntyp waren es oft Fragen zur Lernorganisation. Dass Mütter mit kleinen Kindern oder gar Alleinerziehende danach fragten, wunderte mich nicht sehr. Wow, was sie alles leisten! Doch auch junge Frauen und Männer, die meist nicht mal ihren eigenen Haushalt managen müssen hatten ihre Probleme damit.

  1. Wann soll ich lernen?

Sie nannten mir ihre Arbeitszeiten, die fehlenden Pausen, die Überstunden und die daraus resultierende Erschöpfung. Dann warten da evtl. noch Kinder, (Ehe-)Partner, Haushalt, Einkauf, Familie und ein bisschen Freizeit will man auch haben.

Ja, so ein Arbeitstag ist anstrengend. Das merkten vor allem diejenigen, die vorher „nur“ in der Schule waren. Eigentlich reicht es. Ist es nicht schon Umstellung genug, nun den ganzen Tag zu arbeiten, aufmerksam zu sein und noch dazu in der Praxis so viel Neues zu lernen. Ganz abgesehen vom Status „Auszubildende“. Und dann kommt noch die Schule dazu, die auch ihre Ansprüche stellt. Einmal die Woche vollgepackt mit Inhalten, Fremdwörtern, Fachwissen, das man sich alles merken soll.

Das ist wirklich eine Herausforderung und erfordert Disziplin. Doch meine Impulse klangen auch für die Verzweifeltsten durchaus machbar und sehr sinnvoll. Daher die ersten Antwort: kontinuierlich. In kleinen Häppchen ist es leichter, als sich irgendwann in der Woche, dann auch noch am Wochenende stundenlang hinzusetzen.

Zuvor ist es auf jeden Fall hilfreich, sich über seine Ziel klar zu sein. Darüber kannst du gerne hier noch mal mehr lesen. Hierauf gehe ich jetzt nicht näher ein.

Also: Lieber jeden Tag etwas, statt einmal viel. Das motiviert nicht. Das schiebst du dann mit schlechtem Gewissen ständig vor dir her.

Konkret riet ich meine Coachees: Setze dich gleich heute Abend hin und mach das nach jedem Schultag. Gehe den Tag noch mal durch. Mach dir Stichpunkte zu den einzelnen Themen/Fächern, was du gut verstanden hast und wo du noch etwas Zeit investieren musst. So entsteht dann eine Art Wochenplan. Du kannst auch gerne meine Vorlagen nutzen. Das hat den Vorteil, dass du schon mal gleich eine Wiederholung hast und jeden Tag weißt, was zu tun ist. Schreib dir auf, wann du wie viel Zeit brauchst für das jeweilige Thema und wie es in deine Woche passt. Notiere dir gleich dazu, wo du die Inhalte findest.

  1. Und wie mach ich das dann jeden Tag konkret?

Das liegt etwas an deinem Lerntyp, wenn du willst findest du hier noch mal mehr darüber. Hier ein paar Ideen, die für alle relevant sind:

Zusammenfassungen: Es ist so viel Text, den du lesen musst und bei Wiederholungen macht das keine Lust, es immer und immer wieder zu lesen. Mit Zusammenfassungen bist du viel motivierter für Wiederholungen. Und wenn du sie dir erstellst, bist du aktiv und machst etwas, das dich eher bei der Sache hält, als nur zu lesen. Vielleicht magst du dir auch schon im Unterricht Notizen machen? Du kannst die Zusammenfassungen mit Karteikarten erstellen, mit Mindmaps oder auch mit meiner geliebten ABC-Liste. Beschreibung hier. Probier einfach aus, was zu dir passt.

Vokabelkärtchen: Es gibt wahrscheinlich in jedem Berufsfeld Fachbegriffe, die man wissen muss. Im medizinischen Bereich sind das echt viele. Da rate ich zur Methode des Vokabelnlernens. Ist ja auch nichts anderes! Die Kärtchen kannst du dann auch immer und überall mit hinnehmen (muss ja nicht der Kasten sein, ein paar wenige Kärtchen reichen) und dann wiederholen.

Übungsaufgaben: In manchen Fächern bietet es sich an, die Aufgaben, die in der Schule bearbeitet wurden, zu Hause noch einmal nachzuarbeiten.

Referate halten: Suche dir zu Hause jemanden, dem du dein Wissen mitteilen kannst. Du lernst es für dich und erzählst es dann, wie ein kleines Referat. Der Andere soll es verstehen!

  1. Ich kann mir das alles nicht merken!

Verzweifelte Gesichter schauen mich an. „Es hat einfach keinen Sinn! Ich lerne und lerne und dann weiß ich es doch nicht mehr!“ – Ja, das ist ein Trugschluss, den fast alle Lernenden haben. 1x lernen und noch im Moment wissen, oder sich ziemlich sicher sein und dann bleibt es auch dauerhaft im Kopf. NEIN! Nicht immer. Sehr selten! Es gibt die Vergessenskurve! Was nicht gesichert ist, wird einfach wieder vergessen – war wohl nicht wichtig! Hmmm… Wiederholungen sind einfach wichtig! Es liegt nicht nur an dir. So ist das. Du kannst dagegen wirken indem du dir die Zeit für Wiederholungen nimmst.

Zu den Wiederholungen gehört auch, dass du den Abend vor dem nächsten Schultag deine Zusammenfassungen noch einmal durchgehst. So bist du gut vorbereitet und kannst gleich mitmachen.

  1. Mein Deutsch ist nicht gut genug!

Gerade in diesem Bereich habe ich den Eindruck, dass es viele Migrantinnen in der Ausbildung gibt. Die Berufsschule ist oftmals ihre erste richtige Schulerfahrung in Deutschland. Sie denken, ihre Sprachkenntnisse sind zu schlecht um gut zu lernen. Klar, ist es wichtig, gut sprechen und verstehen zu können. Doch sie unterschätzen, dass es viel schwieriger ist, Inhalte in einer anderen Sprache zu verstehen. Ich muss ihnen immer wieder sagen, dass sie Geduld mit sich haben dürfen. Tja, gar nicht so einfach. Doch das ist ein kleiner Trick:

Sich erlauben, den Text auch zweimal lesen zu dürfen. Erst einmal fürs grobe Verstehen. Vielleicht sind Wörter dabei, die nicht bekannt sind? Dann gleich nachschauen und evtl. auf ein Vokabelkärtchen schreiben. Beim zweiten Lesen kann die Zusammenfassung geschrieben werden. Als ich ihnen diese Vorgehensweise vorschlug waren die Augen groß und das erkennende Verständnis noch größer. Manche Frauen hatten sogar in ihrer Heimat studiert und wunderten sich, warum sie sich jetzt so schwer tun!

  1. Und wann lerne ich für Schulaufgaben?

Das brauch etwas mehr Zeit. Doch die Grundlage ist ja mit den Zusammenfassungen und mit dem kontinuierlichen Lernen geschaffen. Dafür werden Extra-Zeiten an den Wochenenden eingeplant. Ja, die hätte man gerne zur Erholung. Doch in der Ausbildung benötigst du einfach auch Zeit fürs Lernen. Nach der Ausbildung ist das so vorbei. – Da kommen dann andere Dinge dazu ;)

Dein Gewinn wenn du dranbleibst

Wow… das war jetzt viel Input, oder? Ja, eine Coachingstunde ungefähr. Natürlich passe ich die Inhalte an die Coachees an. Doch das ist so die Essenz, die ich dir gerne mitgeben möchte.

Wenn du das wirklich umsetzt, dann steht deinem Erfolg nichts mehr im Weg. Hier und da mal eine kleine Auszeit wirft dich nicht mehr so stark zurück. Du gehst durch deine Ausbildung und kannst all das Wissen mitnehmen, so dass du für die Abschlussprüfung gut vorbereitet bist. Klar musst du dafür auch noch mal lernen, aber du hast schon so viel! – Ähnlich wie bei den Schulaufgaben.

Bleib dran, bereite dich kontinuierlich vor und feiere deine Erfolge!

Ich wünsche dir viel Erfolg. Solltest du merken, dass du dazu gerne persönliche Unterstützung hättest, dann buch einfach ein LernCoaching bei mir. Das geht auch per Video! Melde dich einfach per mail und wir vereinbaren einen Telefontermin für die genaueren Absprachen.

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